Projektland Afghanistan

Projektdauer: seit 2015 | Projektpartner: FSD

Hilfe in einem vergessenen Tal: Darwaz in Afghanistan

Afghanistan gehört zu den Ländern, die am stärksten von Landminen und explosiven Kriegsüberresten betroffen sind. Diese traurige Realität ist ein direktes Erbe der anhaltenden Konflikte, die das Land seit fast 40 Jahren erschüttern. Die Auswirkungen dieser Bedrohung sind verheerend – vor allem für die Zivilbevölkerung, die in den betroffenen Gebieten lebt.

Die Zahlen sprechen für sich

Seit 1978, dem Beginn der Aufzeichnungen,  wurden 33.771 Menschen in Afghanistan durch Landminen, explosive Kriegsmunitionsrückstände und improvisierte Minen verletzt oder getötet (Stand: 2019). Die Dunkelziffer ist weit höher. Besonders alarmierend: 2019 waren alle registrierten Opfer Zivilpersonen, und mehr als die Hälfte von ihnen waren Kinder. Aktuellere Zahlen fehlen leider.

Der Fokus unserer Arbeit: Darwaz, Provinz Badakhshan

Das Gebiet Darwaz im Nordosten Afghanistans ist ein besonders kritischer Fall. Mehr als 10 % der in Afghanistan als minenverseucht geltenden Flächen – insgesamt 1.302 km² – liegen in dieser gebirgigen Region. Die Opferzahlen sind besonders hoch. Doch Darwaz ist nicht nur schwer zugänglich, sondern auch finanziell unterversorgt: Für Minenräumung, Opferhilfe und wirtschaftliche Entwicklung gibt es kaum staatliche Unterstützung.

Große Herausforderungen

Darwaz ist nur über das Nachbarland Tadschikistan erreichbar. Das raue Bergklima macht Hilfsaktionen in den Wintermonaten unmöglich. Trotzdem sind wir entschlossen, die Bedingungen vor Ort kontinuierlich zu verbessern.

Unsere Mission und Partnerschaft mit FSD

Seit 2015 arbeiten wir mit unserem Projektpartner FSD eng zusammen, um in Darwaz und anderen Teilen der Provinz Badakhshan Leben zu retten und zu verbessern. Dabei sind unsere gemeinsamen Hauptziele:

  • Hilfe für Minenopfer und deren Familien und Verbesserung ihrer Lebensbedingungen
  • Aufklärung der lokalen Bevölkerung über die Risiken
  • Unterstützung der Minenräumung

Bisher haben wir folgende Teilprojekte realisiert

  • 2015: Minenrisiko-Aufklärung in Grundschulen in Darwaz, gemeinsame Aufstellung von rund 200 wetterbeständigen Minenwarntafeln durch Entminer und Schulkinder und Verteilung von Schulmaterial für ca. 2.000 Kinder
  • 2016: Fortführung des Projekts für Minenrisiko-Aufklärung in Grundschulen und Verteilung von Schulmaterial
  • 2017: Minenopferhilfe durch Verteilung von medizinischen Hilfspaketen und Finanzierung der Fahrten in mehr als 130 km entfernte Klinik für medizinische Versorgung und Rehabilitationsmaßnahmen
  • 2018: Fortführung der Minenopferhilfe durch Übernahme von Transport- und Behandlungskosten und Unterstützung beim Aufbau einer neuen Existensgrundlage
  • 2019: Fortführung des Minenopfer-Hilfsprojekts in der Region Darwaz
  • 2020–2023: Projekt “Hilfe nach Maß für Minenopfer” in der afghanischen Provinz Badakhshan und Winterhilfe für Minenopfer

Was wir für 2024 planen

In Afghanistan werden wir 2024 unsere Minenopferhilfe in den abgelegenen Bergregionen der Provinz Badakhshan fortsetzen. Weibliche Minenopfer erlernen mit unserer Hilfe das Nähen und bekommen Nähmaschinen sowie einen Anfangsvorrat an Stoffen und Nähutensilien. Betroffene Männer werden in Bienenzucht und Honigproduktion ausgebildet und erhalten eine Grundausstattung für ihre Imkerei. Dabei gibt Rahmi Ali, selbst Minenopfer und erfolgreicher Nutznießer unseres Hilfsprojekts, sein erworbenes Wissen über die Imkerei weiter. Diese Initiativen tragen zur Existenzsicherung bei, fördern nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten der Minenopfer und stärken darüber hinaus die lokale Wirtschaft.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit in Afghanistan mit einer Spende

Mit unseren Projekten in Afghanistan verfolgen wir zwei wichtige Ziele: Den Schutz der Bevölkerung, vor allem der Kinder, vor der Gefahr durch Sprengfallen und Hilfe für jene, die durch diese heimtückische Gefahr zu Opfern geworden sind. Die Minenräumung in Afghanistan wird noch lange Jahre fortgesetzt werden müssen. Bis alle Sprengfallen entfernt sind, kann nur Minenrisiko-Aufklärung und die Kennzeichnung von Gefahrenbereichen weitere Unfälle verhindern und Minenopferhilfe Linderung bringen.

Bitte helfen Sie uns mit einer Spende, dieses Projekt 2024 erfolgreich zu beginnen. Jeder Beitrag, groß oder klein, ist dabei enorm wichtig.