Landmine Monitor 2023

Landmine Monitor 2023

Heute ist der „Landmine Monitor 2023“ erschienen!

Mitte November veröffentlicht die Internationalen Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL), deren Mitglied Gemeinsam gegen Landminen ist, den jährlichen „Landmine Monitor“. Dieser fasst alle relevanten Zahlen zur Minenproblematik und der Maßnahmen für eine minenfreie Welt des Vorjahres zusammen.

Was sind die wesentlichen Aussagen zu zivilen Opfern?

Der „Landmine Monitor 2023“ offenbart eine alarmierende Zunahme ziviler Opfer durch Landminen. Demnach wurden im letzten Jahr weltweit mindestens 4.710 Menschen durch Landminen getötet oder verletzt. Besonders Zivilist:innen sind von diesen weltweit verurteilten Waffen betroffen: Sie stellen 85 % aller Opfer. In mehr als 1.100 Fällen waren die Opfer Kinder.

2023 wurden in 51 Staaten und Regionen Todesfälle oder Verletzungen durch Minen dokumentiert. Eine hohe Dunkelziffer ist speziell in Krisenregionen zu befürchten. Syrien führt diese traurige Liste mit mindestens 834 Menschen an, die dort durch Landminen und nicht detonierte Sprengkörper getötet oder verletzt wurden. Im Jemen und in Burma/Myanmar wurden ebenfalls jeweils über 500 Tote und Verletzte durch Landminen gemeldet.

Dramatischer Anstieg in der Ukraine

Einen besonders besorgniserregenden Anstieg verzeichnete die Ukraine mit 608 Minenopfern im letzten Jahr – ein mehr als zehnfacher Anstieg im Vergleich zum Jahr 2021!

GGL hilft aktuell in der Provinz Tschernihiw und finanziert Minenräumung von ukrainischen Schulen sowie lebensrettende Risikoaufklärung für Kinder und Jugendliche mit.

Diese Zahlen unterstreicht die Dringlichkeit, Antipersonenminen zu bekämpfen und die internationale Gemeinschaft zum Handeln aufzufordern.

Projekte 2023: Wir bringen Hoffnung und Sicherheit

Projekte 2023: Wir bringen Hoffnung und Sicherheit

In knapp 13 Monaten wurden drei unserer vier Projektländer zu traurigen Brennpunkten der Zeitgeschichte. Der Militärputsch in Burma/Myanmar am 1. Februar 2021 brachte eine Welle der Gewalt über das Land. Laut UN begeht das burmesische Militär täglich Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Im August 2021 übernahmen die Taliban die Macht in Afghanistan. Die Lage der Bevölkerung hat sich dramatisch verschlechtert. Millionen leiden Hunger oder sind davon bedroht, Menschenrechte gelten dort nichts. Und schließlich am 24. Februar 2022 der Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mit all den verheerenden Folgen.

Die gute Nachricht: Trotz dieser extremen Verschlechterungen können unsere Teams in allen drei Ländern ihre wichtige Arbeit wie Minenopferhilfe und Verhinderung von Unfällen durch Landminen und andere Sprengfallen fortsetzen! Im Irak unterstützen wir weiterhin die Minenräumung.

Wir bringen Sicherheit in die Ukraine

2023 konzentriert sich die Arbeit unserer Teams weiterhin auf die Beseitigung von improvisierten Minen. Diese selbstgebauten Sprengfallen, die von der Terrormiliz IS aus Alltagsgegenständen hergestellt wurden, sind noch immer in beträchtlichen Mengen vorhanden.

Das von GGL mitfinanzierte Team der mechanischen Minenräumung kommt dort zum Einsatz, wo die Kämpfe große Mengen an kontaminiertem Schutt und Haustrümmern hinterlassen haben. Mit speziellen Baumaschinen, deren Kabinen zum Schutz der Baggerfahrer explosionssicher gemacht wurden, kann deren Räumung deutlich beschleunigt werden. Bisher konnten unsere Teams knapp 20.000 dieser gefährlichen Sprengsätze zerstören. GGL wird auch 2023 mithelfen, Häuser von vertriebenen Familien wieder sicher zu machen, damit sie in ihre Heimat zurückkehren können.

Irak: Minenräumung ermöglicht Rückkehr in Dörfer

2023 konzentriert sich die Arbeit unserer Teams weiterhin auf die Beseitigung von improvisierten Minen. Diese selbstgebauten Sprengfallen, die von der Terrormiliz IS aus Alltagsgegenständen hergestellt wurden, sind noch immer in beträchtlichen Mengen vorhanden.

Das von GGL mitfinanzierte Team der mechanischen Minenräumung kommt dort zum Einsatz, wo die Kämpfe große Mengen an kontaminiertem Schutt und Haustrümmern hinterlassen haben. Mit speziellen Baumaschinen, deren Kabinen zum Schutz der Baggerfahrer explosionssicher gemacht wurden, kann deren Räumung deutlich beschleunigt werden. Bisher konnten unsere Teams knapp 20.000 dieser gefährlichen Sprengsätze zerstören. GGL wird auch 2023 mithelfen, Häuser von vertriebenen Familien wieder sicher zu machen, damit sie in ihre Heimat zurückkehren können.

Afghanische Minenopfer erhalten „Hilfe nach Maß“

Die Region Darwaz, im äußersten Nordosten Afghanistans in der Provinz Badachschan gelegen, ist schwer zugänglich und extrem mit Landminen und explosiven Kriegsmaterialien aus Sowjetzeiten verseucht. In den armen Bergdörfern hat sich nach der Machtübernahme der Taliban wenig verändert. Bereits im Spätherbst 2021 konnten unsere Teams nach Vermittlung durch die Dorfältesten wieder die humanitäre Arbeit aufnehmen.

Hunderte Minenopfer fristen dort weiterhin ein karges Leben ohne jede staatliche Unterstützung. Durch unser Projekt erhielten bereits mehr als 100 Minenopfer gezielte, auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Hilfe. GGL wird das Projekt auch 2023 mitfinanzieren.

Besonders wichtig ist es uns, den Betroffenen eine Möglichkeit zu geben, wieder für ein eigenes Einkommen zu sorgen. Unsere Hilfe soll jedoch kein einmaliges Almosen sein, sondern ein Werkzeug für eine bessere Zukunft. Dies muss im Einklang mit der Dorfgemeinschaft geschehen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Abhängig von den Möglichkeiten und den definierten Bedürfnissen der Gemeinschaft kann es eine kleine Hühnerfarm, Imkerei, Obst- oder Gemüsegarten oder ein kleiner Kurzwarenkiosk sein.

Burma: Minenrisiko-Aufklärung trotz Militärgewalt

Das burmesische Militär greift die Zivilbevölkerung an, brennt Dörfer nieder, verlegt Landminen, behindert Hilfe für Vertriebene und Dorfgemeinschaften. Trotz dieser Bedrohungen wird GGL auch 2023 dem Volk der Karen dabei helfen, Minenunfälle in ihrem Siedlungsgebiet zu verhindern.

Unser Team weiß, wie es die abgelegenen Dörfer und Camps der Binnenvertriebenen in der Region Bleet Daweh im Süden des Landes unbehelligt erreichen kann. Dort zeigt es Kindern und Erwachsenen, wie sie sich vor Unfällen mit Sprengfallen schützen können und unterstützt die Dorfgemeinschaften zusätzlich mit medizinischer Grundversorgung.

Für einen guten Projektstart im Jahr 2023

Wie jedes Jahr ist der Finanzbedarf zu Jahresbeginn groß, um alle Projekte gut starten zu können. Damit wir rasch Hilfe leisten können, bitten wir Sie herzlich um Ihre Unterstützung. Gemeinsam ermöglichen wir:

  • Minenrisiko-Aufklärung und Entminung in der Ukraine;
  • Minenräumung im Norden des Iraks;
  • Minenopferhilfe in Darwaz, Afghanistan;
  • Minenrisiko-Schulungen und medizinische Hilfe in Burma.

Mit zum Beispiel 10 € für jedes Projekt sowie für unseren GGL-Notfalltopf – 50 € in Summe – leisten Sie einen entscheidenden Beitrag für einen guten Start in das neue Projektjahr. Jeder Beitrag hilft dabei sehr! DANKE!