Minenaktion in Burma: Die Zukunft liegt in der vernetzen Zusammenarbeit
Verschiedene Interessensgruppen arbeiten im Osten von Burma, um Minenopfern zu helfen und endlich die Siedlungsgebiete der ethnischen Minderheiten zu entminen. Gemeinsam gegen Landminen finanzierte ein zweitägiges Seminar für Vernetzung und Kapazitätsaufbau, das eine nachhaltigen Verbesserung der Zusammenarbeit dieser Organisationen ermöglichen soll.

Seit 2008 unterstützen wir das Karen Department of Health and Welfare (KDHW) in Burma bei Minenaktionsprojekten und finanzieren vor allem Minenrisiko-Aufklärung, Minenopferhilfe und die Kennzeichnung von Minenfeldern. 2018 erweiterten wir unser Engagement für burmesische Minenopfer mit der Finanzierung der Prothesenwerkstatt der Mae Tao Clinic sowie einer Filialwerkstatt in Burma.
Vor elf Jahren mussten die Teams unseres Partners KDHW noch im Geheimen operieren, um nicht ins Visier der Soldaten der Militärjunta zu kommen. Jetzt ermöglichen die politischen Veränderungen in Burma (Myanmar) eine Neuorientierung der verschiedenen Aktivitäten, die im Zusammenhang mit der Landminenfragen von diversen Interessengruppen durchgeführt werden.

2019 finanzierten wir neben den Jahreskosten der beiden Werkstätten, in denen jedes Jahr ca. 300 Menschen, vorwiegend Minenopfer, kostenlos eine neue Prothese erhalten bzw. ihre Prothese reparieren und wieder gut anpassen lassen können, auch ein zweitägiges Seminar für Vernetzung und Kapazitätsaufbau. Dabei kamen vor Kurzem VertreterInnen von 19 Organisationen auf Einladung der Mae Tao Clinic in Thailand zusammen. Auch unser langjähriger Projektpartner KDHW nahm mit fünf VertreterInnen an der Verantstaltung teil.

Die 60 TeilnehmerInnen stellten ihre aktuellen Projekte und Programme vor. Gemeinsam wurden die aktuellen Kapazitäten der Partnerorganisationen bewertet und der Aufbau von Kapazitäten sowie die gemeinsamen Nutzung von Ressourcen (Finanzierung, Techniker, Ausrüstung) diskutiert. Das Seminar ermöglichte erstmals einen regen Austausch zwischen den Organisationen, welche sich hauptsächlich auf die Pflege und Rehabilitierung von Minenopfern konzentrieren und jenen, die sich der Minenrisiko-Aufklärung und Minenräumung widmen.
Als besonders nützlich hoben die TeilnehmerInnen vor allem den Informationsaustausch bezüglich der Abdeckungsbereiche der jeweiligen teilnehmenden Organisationen hervor. Die bessere Vernetzung soll in Zukunft Überschneidungen vermeiden und zu einer koordinierten Zusammenarbeit führen.
In einem weiteren Seminar sollen u.a. der standardisierte Datenaustausch, die Organisation von Schulungen und Auffrischungskursen, die Bereitstellung von Medikamenten und medizinischem Zubehör sowie Fragen der Minenrisiko-Aufklärung erörtert werden. GGL wird auch hier durch die Finanzierung des Seminars helfen, die Arbeit für Minenopfer in den Siedlungsgebieten der ethnischen Minderheiten im Osten von Burma deutlich zu verbessern.