Gedenk- und Aktionstage

Der 20. Juni ist Weltflüchtlingstag!

„Vertreibung betrifft aktuell nicht nur viel mehr Menschen, sondern sie ist auch kein kurzfristiges und vorübergehendes Phänomen mehr. Wir brauchen eine grundlegend neue und positivere Haltung gegenüber allen, die fliehen, gepaart mit einem viel entschlosseneren Bestreben, Konflikte zu lösen, die jahrelang andauern und die Ursache dieses immensen Leidens sind.“
 – UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi

Flüchtlingslager Debaga im Irak.

📊 Laut aktuellen Zahlen des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) waren Ende 2019 insgesamt 79,5 Millionen Menschen auf der Flucht.

📊 Davon sind 29,6 Mio. Menschen in ein anderes Land geflohen und 45,7 Mio. als Binnenvertriebene innerhalb ihres eigenen Landes auf der Flucht. Minderjährige machen einen Anteil von 40 % der Geflüchteten aus.

📊 Im Schnitt werden jede Minute 25 Menschen auf der Welt zur Flucht gezwungen.

Flüchtlingslager Nu Po in Thailand. Vertriebene Karen warten seit Jahrzehnten auf die Heimkehr.

📊 Mehr als zwei Drittel der geflohenen Menschen kamen aus 5 Ländern: Syrien (6,6 Mio.), Venezuela (3,7 Mio.), Afghanistan (2,7 Mio.), Südsudan (2,2 Mio.) und Myanmar (1,1 Mio.).

📊 8 von 10 der Geflüchteten fanden in einem Nachbarland Zuflucht. 85 % der Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern.

📊 Die fünf größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen sind die Türkei (3,6 Mio.), Kolumbien (1,8 Mio.), Pakistan (1,4 Mio.), Uganda (1,4 Mio.) und Deutschland (1,1 Mio.). Insgesamt leben in Europa weniger als 10 % der Menschen, die weltweit fliehen mussten.

📊 Während in den 1990er Jahren noch jährlich 1,5 Mio. Menschen wieder in ihr Heimatland zurück konnten, ist die Zahl der RückkehrerInnen auf weniger als 500.000 pro Jahr gesunken. Dies ist u.a. der Tatsache geschuldet, dass Konflikte immer länger andauern.

Eine nach Burma zurückgekehrte karische Familie in einer provisorischen Behausung.

Mit Afghanistan und Burma/Myanmar ist GGL in zwei der Länder aktiv, die weltweit die höchsten Flüchtlingszahlen aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist die GGL-Projektarbeit für das Volk der Karen, eine in Burma/Myanmar stark benachteiligte ethnische Minderheit, die GGL bereits seit 2008 unterstützt.

Auch das GGL-Projektland Ukraine ist stark betroffen. Aufgrund der andauernden Kampfhandlungen im Osten des Landes gibt es dort laut internationalen Organisationen rund 1 Million Binnenflüchtlinge.

Der Irak hingegen erlebte im Zeitraum 2010–2019 die Heimkehr von mehr als 5 Millionen Binnenvertriebenen, davon 85 % allein in den vergangenen vier Jahren. Er zählt damit zu den Ländern mit dem größten Anteil an Menschen, die in ihre Heimat zurückkommen konnten.

Leben hinter dem Zaun – Flüchtlingslager Debaga, Irak.

Projekte zur Minenräumung, wie die von GGL unterstützte FSD-Minenräumung im Dorf Al-Nasr unweit von Mossul im Irak, leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Menschen wieder in ihre Dörfer heimkehren können.

Der Weltflüchtlingstag wird seit 2001 jedes Jahr weltweit in über hundert Ländern begangen. An diesem Tag veröffentlicht das UNHCR auch jährlich die globalen Flüchtlingszahlen, die in den letzten Jahren traurige Höchstzahlen erreicht haben. In vielen Regionen der Welt haben Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen zu Höchstständen bei Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und Asylsuchenden geführt.