GGL-Rettungswagen im Einsatz
Mit unserem langjährigen Projektpartner FSD sind wir seit drei Jahren auch im Irak aktiv. 2018 konnten wir dank unserer SpenderInnen eine bedeutende Anschaffung finanzieren! Seitdem steht während der Arbeit der EntminerInnen stets ein komplett ausgestatteter Rettungswagen bereit, um im Notfall eine rasche medizinische Versorgung sicherstellen zu können. Unser Video zeigt die Ambulanz bei einem Übungseinsatz.

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) gilt seit Dezember 2017 im Irak als besiegt. Doch dort, wo der IS brutal herrschte, blieb kaum ein Stein auf dem anderen. Auch die Stadt Mossul und ihre Umgebung wurden in Schutt und Asche gelegt. Häuser und Straßen wurden gezielt gesprengt. Selbstmordattentäter und Gefechte zwangen damals rund eine Million Menschen zur Flucht.
Vor dem Rückzug hinterließ der IS tausende improvisierte Sprengfallen (IED) mit enormer Zerstörungskraft, um die Rückkehr der BewohnerInnen zu verhindern. Rund 371 Millionen m2 Boden wurden von improvisierten Sprengsätzen, Streumunition und anderen explosiven Kriegsresten verseucht. 23 % der landwirtschaftlichen Flächen, 24 % aller Wege, 19 % der Infrastruktur wie z.B. Krankenhäuser oder Schulen und 14 % der Wasserzugänge waren von Sprengfallen blockiert.

Es war schnell klar: Der Wiederaufbau und die Heimkehr der Geflüchteten konnten erst beginnen, wenn alle Sprengfallen geräumt sind. Schon kurz nach der Befreiung starteten deshalb die ersten Minenräumaktionen in der Region. Auch unser langjähriger Projektpartner FSD ist seit 2018 daran beteiligt. Für die Entminung in Mossul und Umgebung wurden neue Teams ausgebildet. Für ihren Einsatz mussten diese rasch adäquat ausgestattet werden.
Die Sicherheitsstandards bei Minenräumungen sind hoch. So ist während der Arbeit die ständige Anwesenheit eines Arztes und eines Ambulanzwagens mit Fahrer vorgeschrieben, damit im Fall einer Explosion sofort lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden können. Für deren Einsatz finanzierte GGL 2018 mit 35.000 Euro den Kauf eines voll ausgestatteten Ambulanzwagens: Von Stethoskopen über Sauerstoffflaschen bis zu Defibrillatoren wurden alle notwendigen lebensrettende Hilfsmittel angeschafft. Der Wagen selbst verfügt über einen starken Vierradantrieb und wurde im hinteren Teil für den Liegendtransport eines Verletzten adaptiert.
Damit alle Rettungsmaßnahmen reibungslos funktionieren, üben die Teams laufend den Ernstfall. Das Video zeigt einen solchen Übungseinsatz.