GGL-Jahresrückblick des Jubiläumsjahrs 2022

GGL-Jahresrückblick des Jubiläumsjahrs 2022

In den vergangenen 20 Jahren haben wir gemeinsam mit unseren Spenderinnen und Spendern viel erreicht. Durch unsere Zuwendung haben viele Minenopfer eine Chance auf ein neues, selbstbestimmtes Leben erhalten. Mit unserer Minenrisiko-Aufklärung vermittelten wir Zigtausenden das Wissen über Selbstschutz. Unser Mitwirken bei Entminungen verhalf vielen Betroffenen zur Rückkehr in ihr Heim.

Wir freuen uns, in unserem Jubiläums-Jahresrückblick über diese Erfolge berichten zu können. Sie haben noch keinen Jahresrückblick 2022 erhalten? Dann bestellen Sie Ihr Exemplar per E-Mail: office@ggl-austria.at.

Zwei Daten prägten das Jahr 2022 für Gemeinsam gegen Landminen. Wir starteten in das Jahr mit einem bemerkenswerten Jubiläum – das 20-jährige Bestehen unserer Hilfsorganisation am 6. Juni! Es ist ein besonderer Meilenstein, der unsere Mission und unseren Einsatz für Landminenopfer auf eindrucksvolle Weise unterstreicht. Denn die Erfolge, die wir in dieser Zeit in 15 Projektländern realisieren konnten, sind beachtlich – mehr dazu ab Seite 10. Das wollten wir gebührend feiern und das gesamte Jubiläumsjahr unter dieses Thema stellen.

Doch mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar änderte sich unsere Jahresplanung schlagartig. Wir fokussierten unsere Arbeit zum überwiegenden Teil auf die Hilfe in der Ukraine. In mehreren Aufrufen baten wir unsere treuen Unterstützerinnen und Unterstützer um Spenden. Dank deren großartigem Engagement konnten wir gemeinsam mithelfen, Minenunfälle in der Ukraine zu verhindern.

Schließlich entschlossen wir uns, diese beiden Ereignisse zu verbinden und unser Jubiläumsfest in ein Charity-Fest für die Ukraine zu verwandeln. Wir erhielten großartige Unterstützung von vielen Seiten, über die wir in diesem Jahresrückblick mit Freude berichten.

Der Krieg in der Ukraine führt uns mit beklemmender Deutlichkeit vor Augen, dass die Arbeit für eine minenfreie Welt noch lange nicht abgeschlossen ist. In vielen Ländern bleiben Landminen eine ernsthafte Bedrohung und Landminenopfer benötigen weiterhin unsere Unterstützung. Wir sind entschlossen, uns auch in den nächsten 20 Jahren dafür einzusetzen, dass alle Minen beseitigt werden und alle Landminenüberlebende die notwendige Hilfe erhalten.

Das 20-jährige Jubiläum von GGL ist eine gute Gelegenheit, unseren Dank an Sie, unsere engagierten Spenderinnen und Spender, auszudrucken. Ohne Ihr Vertrauen und Ihre Großzügigkeit wären unsere Erfolge nicht möglich gewesen. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Geschichte und unserer Zukunft.

Wir schauen voller Hoffnung und Entschlossenheit in die nächsten 20 Jahre und sind fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam viel Gutes bewirken können. In diesem Sinne bitten wir Sie: Unterstützen Sie unsere Projekte für Minenopfer und für eine minenfreie Welt auch weiterhin.

Irak: Stärkung lokaler Kapazitäten

Irak: Stärkung lokaler Kapazitäten

In einer bemerkenswerten Partnerschaft mit der Shareteah Humanitarian Organisation (SHO) und den Vereinten Nationen setzte unser Projektpartner FSD im Irak neue Meilensteine im Bereich der Minenräumung. Gemeinsam gegen Landminen hat diese Initiative durch einen finanziellen Beitrag gefördert.

Schulung und Technische Unterstützung

Die FSD-Expert:innen haben in den letzten beiden Jahren intensiv mit SHO-Mitarbeiter:innen zusammengearbeitet, um sie in den technischen und Management-Aspekten der Minenräumung zu schulen. Diese Weiterbildung ist ein Schlüsselelement, um den professionellen und effizienten Einsatz von Entminungstechnologien sicherzustellen.

Team-Übertragung und Risikoaufklärung

2021 konnten so zwei Risikoaufklärungsteams sowie vier Entminungsteams erfolgreich an die SHO übergeben werden. Durch diese Übertragung ist die Shareteah Humanitarian Organisation nun die erste irakische NRO, die sich in ihrem Land eigenständig der Räumung von improvisierten Minen widmet.

Finanzielle Unabhängigkeit

Im Fokus des Jahres 2022 stand die Stärkung des Finanzmanagements der SHO. Das hat es der Organisation ermöglicht, erfolgreich Ressourcen von nationalen und internationalen Gebern zu mobilisieren.

Langfristige Ziele

Das übergeordnete Ziel dieser Initiative ist es, die Kapazitäten der lokalen Akteure soweit zu stärken, dass internationale NROs sich zurückziehen können. Dies würde die Entminung des Iraks dauerhaft in die Hände derer legen, die direkt von einem minenfreien Land profitieren würden – den nationalen Akteuren selbst.

GGL hilft auch 2023 im Irak

Wir helfen weiterhin im Irak dabei, Minenunfälle durch umfassende Risikoaufklärung und effektive Räumaktionen zu verhindern. 2023 werden wir die Entminung des Dorfes Shora mitfinanzieren. Demnächst startet dort die Entminung eines Grundstücks, das für den Bau der neuen Schule von Shora vorgesehen ist. Neben der Schule wird ein von den Kindern herbeigesehnter Sport- und Spielplatz entstehen.

Mit Ihrer Spende von 25, 50 oder 100 € schenken Sie den Kindern von Shora einen Ort, an dem sie sorglos lernen und spielen können. Jeder Beitrag ist dafür wichtig! Gemeinsam machen wir den Unterschied.

Projekte 2023: Wir bringen Hoffnung und Sicherheit

Projekte 2023: Wir bringen Hoffnung und Sicherheit

In knapp 13 Monaten wurden drei unserer vier Projektländer zu traurigen Brennpunkten der Zeitgeschichte. Der Militärputsch in Burma/Myanmar am 1. Februar 2021 brachte eine Welle der Gewalt über das Land. Laut UN begeht das burmesische Militär täglich Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Im August 2021 übernahmen die Taliban die Macht in Afghanistan. Die Lage der Bevölkerung hat sich dramatisch verschlechtert. Millionen leiden Hunger oder sind davon bedroht, Menschenrechte gelten dort nichts. Und schließlich am 24. Februar 2022 der Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mit all den verheerenden Folgen.

Die gute Nachricht: Trotz dieser extremen Verschlechterungen können unsere Teams in allen drei Ländern ihre wichtige Arbeit wie Minenopferhilfe und Verhinderung von Unfällen durch Landminen und andere Sprengfallen fortsetzen! Im Irak unterstützen wir weiterhin die Minenräumung.

Wir bringen Sicherheit in die Ukraine

2023 konzentriert sich die Arbeit unserer Teams weiterhin auf die Beseitigung von improvisierten Minen. Diese selbstgebauten Sprengfallen, die von der Terrormiliz IS aus Alltagsgegenständen hergestellt wurden, sind noch immer in beträchtlichen Mengen vorhanden.

Das von GGL mitfinanzierte Team der mechanischen Minenräumung kommt dort zum Einsatz, wo die Kämpfe große Mengen an kontaminiertem Schutt und Haustrümmern hinterlassen haben. Mit speziellen Baumaschinen, deren Kabinen zum Schutz der Baggerfahrer explosionssicher gemacht wurden, kann deren Räumung deutlich beschleunigt werden. Bisher konnten unsere Teams knapp 20.000 dieser gefährlichen Sprengsätze zerstören. GGL wird auch 2023 mithelfen, Häuser von vertriebenen Familien wieder sicher zu machen, damit sie in ihre Heimat zurückkehren können.

Irak: Minenräumung ermöglicht Rückkehr in Dörfer

2023 konzentriert sich die Arbeit unserer Teams weiterhin auf die Beseitigung von improvisierten Minen. Diese selbstgebauten Sprengfallen, die von der Terrormiliz IS aus Alltagsgegenständen hergestellt wurden, sind noch immer in beträchtlichen Mengen vorhanden.

Das von GGL mitfinanzierte Team der mechanischen Minenräumung kommt dort zum Einsatz, wo die Kämpfe große Mengen an kontaminiertem Schutt und Haustrümmern hinterlassen haben. Mit speziellen Baumaschinen, deren Kabinen zum Schutz der Baggerfahrer explosionssicher gemacht wurden, kann deren Räumung deutlich beschleunigt werden. Bisher konnten unsere Teams knapp 20.000 dieser gefährlichen Sprengsätze zerstören. GGL wird auch 2023 mithelfen, Häuser von vertriebenen Familien wieder sicher zu machen, damit sie in ihre Heimat zurückkehren können.

Afghanische Minenopfer erhalten „Hilfe nach Maß“

Die Region Darwaz, im äußersten Nordosten Afghanistans in der Provinz Badachschan gelegen, ist schwer zugänglich und extrem mit Landminen und explosiven Kriegsmaterialien aus Sowjetzeiten verseucht. In den armen Bergdörfern hat sich nach der Machtübernahme der Taliban wenig verändert. Bereits im Spätherbst 2021 konnten unsere Teams nach Vermittlung durch die Dorfältesten wieder die humanitäre Arbeit aufnehmen.

Hunderte Minenopfer fristen dort weiterhin ein karges Leben ohne jede staatliche Unterstützung. Durch unser Projekt erhielten bereits mehr als 100 Minenopfer gezielte, auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Hilfe. GGL wird das Projekt auch 2023 mitfinanzieren.

Besonders wichtig ist es uns, den Betroffenen eine Möglichkeit zu geben, wieder für ein eigenes Einkommen zu sorgen. Unsere Hilfe soll jedoch kein einmaliges Almosen sein, sondern ein Werkzeug für eine bessere Zukunft. Dies muss im Einklang mit der Dorfgemeinschaft geschehen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Abhängig von den Möglichkeiten und den definierten Bedürfnissen der Gemeinschaft kann es eine kleine Hühnerfarm, Imkerei, Obst- oder Gemüsegarten oder ein kleiner Kurzwarenkiosk sein.

Burma: Minenrisiko-Aufklärung trotz Militärgewalt

Das burmesische Militär greift die Zivilbevölkerung an, brennt Dörfer nieder, verlegt Landminen, behindert Hilfe für Vertriebene und Dorfgemeinschaften. Trotz dieser Bedrohungen wird GGL auch 2023 dem Volk der Karen dabei helfen, Minenunfälle in ihrem Siedlungsgebiet zu verhindern.

Unser Team weiß, wie es die abgelegenen Dörfer und Camps der Binnenvertriebenen in der Region Bleet Daweh im Süden des Landes unbehelligt erreichen kann. Dort zeigt es Kindern und Erwachsenen, wie sie sich vor Unfällen mit Sprengfallen schützen können und unterstützt die Dorfgemeinschaften zusätzlich mit medizinischer Grundversorgung.

Für einen guten Projektstart im Jahr 2023

Wie jedes Jahr ist der Finanzbedarf zu Jahresbeginn groß, um alle Projekte gut starten zu können. Damit wir rasch Hilfe leisten können, bitten wir Sie herzlich um Ihre Unterstützung. Gemeinsam ermöglichen wir:

  • Minenrisiko-Aufklärung und Entminung in der Ukraine;
  • Minenräumung im Norden des Iraks;
  • Minenopferhilfe in Darwaz, Afghanistan;
  • Minenrisiko-Schulungen und medizinische Hilfe in Burma.

Mit zum Beispiel 10 € für jedes Projekt sowie für unseren GGL-Notfalltopf – 50 € in Summe – leisten Sie einen entscheidenden Beitrag für einen guten Start in das neue Projektjahr. Jeder Beitrag hilft dabei sehr! DANKE!