PROJEKTLAND UKRAINE
Projektdauer: seit 2017
Projektpartner: FSD
Am Rande Europas gelegen, von Minen verseucht
Seit April 2014 leiden die Menschen in der Ostukraine unter einem gewalttätigen bewaffneten Konflikt, in dem bis Mai 2020 mehr als 13.000 Menschen, davon ein Viertel ZivilistInnen, getötet und über 30.000, davon mehr als 7.000 ZivilistInnen, verletzt wurden. Über 1,4 Millionen ZivilistInnen wurden intern vertrieben. Trotz Bemühungen der internationalen Gemeinschaft den Konflikt zu schlichten, gehen die Kämpfe immer weiter. Die Waffenstillstandsvereinbarungen – mittlerweile die 21. – werden täglich gebrochen. Allein im Zeitraum zwischen dem 20. April und 3. Mai 2020 zählten die unabhängigen Beobachter der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, insgesamt 9.800 Verstöße gegen das aktuelle Waffenstillstandsabkommen, darunter 2.750 Explosionen.
An der sogenannten Kontaktlinie stehen sich die Kontrahenten häufig auf kürzester Distanz gegenüber. Das Gebiet um die Kontaktlinie mit einer Länge von 450 Kilometern gehört nach fünf Jahren Krieg zu den am meisten durch Landminen kontaminierten Gebieten weltweit. 135 Dörfer direkt an oder in der Nähe der Kontaktlinie gelten als stark vermint. Es ist schwer vorauszusagen, wann die Räumung der explosiven Kriegsreste hier beginnen kann und wie lange diese dauern wird. In der Zwischenzeit ist es wichtig, Kinder und Erwachsene über die Gefahren von Landminen und unexplodierte Munition zu informieren und ihnen sicheres Verhalten in einem verminten Gebiet näherzubringen.
Das Projekt Minenrisiko-Aufklärung ist lebenswichtig
Auch dort, wo nicht mehr gekämpft wird, beeinträchtigten Landminen, explosive Kampfmittelrückstände und improvisierte Sprengsätze das Leben der Menschen. Für sie ist es lebenswichtig zu wissen, wie sie reagieren müssen, wenn sie explosive Überreste des Krieges finden – ob zu Hause, am Feld, am Schulgelände oder am Arbeitsplatz. Diese Handlungsweisen müssen speziell mit Kindern intensiv geübt werden. Das Projekt Minenrisiko-Aufklärung unseres Projektpartners FSD ist der erste Teil eines längerfristigen Minenaktionsprogramms in der östlichen Ukraine, das die Bedrohung durch explosive Kampfmittelreste für alle Bevölkerungsgruppen und Gemeinden reduzieren soll. GGL finanziert dieses Projekt seit 2017 mit.
Lesen Sie in den folgenden Beiträgen mehr über unsere aktuelle Arbeit, die Projektfortschritte und die Situation in der Ostukraine.